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Ich besuchte auf dem Kampus die Fakultät für Computertechnologie und klopfte ganz frech an einem der Hörsäle in dem gerade eine Vorlesung für „advanced Java“ abgehalten wurde. Man bat mich sofort herein und ich hatte Gelegenheit mich mit den Studenten zu unterhalten. Sie erzählten, dass viele Vorlesungen selbst von Studenten abgehalten werden, da viele Dozenten das Land verlassen hätten. Der gesamte Lehrbetrieb wirkte auf mich etwas desorganisiert, auch waren kaum Rechner zu sehen mit denen die Studenten arbeiten konnten. Eigene Laptops besaß kaum ein Student soweit ich das in der Kürze erfahren konnte. Es war eine schöne Begegnung.

Der Basar ist riesig und einer der geschäftigsten die ich kennengelernt habe. Auf den Straßen gab es kaum ein Vorwärtskommen, Motorräder, Fahrräder, Tuk-Tuks, Schubkarren, große Handwagen und alles kreuz und quer, jede Lücke wurde zum Vorwärtskommen genutzt. Blieb man eine Sekunde stehen, wurde man sofort umringt, ein Fotografieren war kaum möglich.

Mirwais zeigte uns noch das antike Kandahar, auch hier war angeblich Alexander der Große bei der Entstehung mit involviert. Zu sehen gabs allerdings so gut wie nichts.

Das Beeindruckendste für mich war die Fahrt auf einen Berg zu den 40 Steps. Das waren in den Fels gehauene Treppen die auf ein kleines Aussichtsplateau führten und es waren 40 an der Zahl. Auch ohne auf das Plateau zu steigen hatte man eine herrliche Aussicht auf die gesamte Stadt und das gerade zur Abendstimmung. Für mich war es ein gelungener Tag.

Um sich all diese Sehenwürdigkeiten ansehen zu dürfen - mit Ausnahme des Basars - benötigt  man eine gesonderte Genehmigung und diese bekommt man im „Department of Information and Culture“, mit Anfahrt waren da wieder zwei Stunden futsch. Die Genehmigungen für Stadt und Provinz wurden einzeln handschriftlich erstellt und mit Stempel versehen. Tatsächlich wurden sie an jeder Stelle genau kontrolliert.

Wir verabhiedeten uns von Mirwais und konnten uns gerade noch einer Einladung zum Abendessen entziehen, ich war nämlich fix und fertig.

Am nächsten Tag war die Weiterfahrt nach Kabul angesagt, 500 km.

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