Nach unserer Ankunft in Kabul war es das Erste, einen zentralen Übernachtungsplatz zu finden. Und hierfür habe ich eine Methode die sich schon oft bewährt hat. Wir fahren als erstes ein Restaurant an, beim Aussteigen sind wir meist schon umringt von Neugierigen. Dann stell ich die Frage nach einem Parkplatz an den nächsten den ich fassen kann. Dann warten, denn jetzt startet ganz automatisch eine Diskussion an der sich alle Umstehenden beteiligen und es werden immer mehr. Und meist trifft man schließlich einen freundlichen Afghani der Englisch versteht. Um es kurz zu machen: wir hatten wieder einmal das Glück einen jungen Afghani kennenzulernen, der uns zum einen einen Parklplatz mitten in Kabul organisierte und zum zweiten unser Fahrer mit eigenem Fahrzeug für die nächsten vier Tage wurde. Mit unseren Fahrzeugen in Kabul einige Sehenwürdigkeiten anzufahren, ein Ding der Unmöglichkeit. Allein die unzähligen physischen Höhenbegrenzungen hätten dies verhindert.
Der Parkplatz selbst war ein großer Hinterhof mit einigen Werkstätten die dort ansässig waren und der ganze Bereich für die Fahrzeuge eine schlammige Angelegenheit. Es hat geregnet und es regnete zwei weitere Tage. Für uns war dieser Hof in Ordnung, wir benötigten nur einen Platz zum Schlafen. Die geforderten 15 Euro pro Nacht waren schnell auf die Hälfte verhandelt und für uns ein fairer Preis. Auch unser Fahrer Nazir war schnell von seinen 60 Dollar pro Tag abgerückt und war mit 30 Dollar zufrieden. Er hatte zwar einen Blöff angewandt und sich höflich nach meinem letzten Angebot von von 30 Dollar verabschiedet. Nachdem er realisierte, dass wir nicht blöfften war der Deal dann doch geritzt. Wir spendierten ihm aber noch eine Tankfüllung, immerhin nochmal rund 30 Dollar.
Ich möchte jetzt nicht alle Highlights aufzählen, dafür bin ich jetzt auch zu müde. Das schönste für mich war das lebende Bilderbuch Kabul: der Verkehr der seinesgleichen sucht, das geschäftige Treiben der Märkte, der Vogelbazar und der Ausflug auf den zentralen Berg inmitten Kabuls mit herrlichem Ausblick auf die gesamte Stadt.
Der Vollständigkeit sei zu erwähnen: wir besuchten den Zoo von Kabul, das Nationalmuseum, alle „berühmten“ Moscheen, den Regierungspalst, die Zitadelle und wir unternahmen einen längeren Ausflug zum Paghmanpalast. Mit den historischen Plätzen kann ich wenig anfangen, da fehlt mir der Bezug und der historische Hintergrund, anders als im Iran mit dem ich mich über Jahre intensiv beschäftigte.
Sicherlich werden jetzt einige fragen: und die Talibans? In Kabul hatten wir wenig Kontakt, aber sie sind in dem von uns bereisten Landesabschnitt allgegenwertig und es gab Situationen wo sie lästig wurden, davon später.
Jetzt hoffe ich, dass die Bilder gefallen und der etwas zusammengeflickte Video.
Ein Tip am Rande: Birgit hat detailiertere Schilderungen und auch Fotos auf Ihrer Website
www.sparkxx.de
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