Kappadokien
Gleich morgens um halb 8 sehen wir die ersten Heißluftballonhüllen sich aufrichten. Kurz danach starten fast alle gleichzeitig aus allen Ritzen der verwunschenen Tuffsteinfelsen mit seinen Feenkaminen. Sieht man in der Heimat mal einen Ballon, so sind hier gleichzeitig etwa 100 Ballone in der Luft. Die Brenner der Ballone fauchen über uns. Nach einer guten Stunde ist der Spuk wieder vorbei und Stille kehrt ein. Nun gehört der Himmel wieder den Schwalben und den beiden in der Thermik kreisenden Greifvögeln. Einsam nur noch 1 Ballon in der Ferne, der die Magie des Sonnenaufgangs nicht für sich nutzen wollte.
Hier werden wir uns für ein paar Tage einrichten. Wir sind froh, mal ein paar Tage von der Straße weg zu sein. Und Jürgen will ein bisschen mit Timelaps und Panorama spielen. Das Wetter ist wie auch sonst seit der Heimat schön mit blauem Himmel und wohligen Temperaturen.
Zwei Tage sind sie nun nicht gestartet. Wahrscheinlich dem Wetter geschuldet. Einmal machen wir einen Ausflug in das Love Valley mit seinen Feentürmen. Der Weg dorthin führt durch Göreme. Neben der Straße sieht man die zahlreichen, ja Hunderte von Felswohnungen in denn Tuffstein getrieben. Schön mit ausgearbeiteter Fassade. Unbeschreiblich. Letztendlich fahren wir aber wieder an unseren Ausgangspunkt, da von dort aus wohl die Ballone am besten zu sehen sind.
Early in the morning, around half past 7, we see the first hot air balloon envelopes rising. Shortly after, almost all of them take off simultaneously from every crevice of the enchanting tuff stone cliffs with their fairy chimneys. If you ever see a balloon back home, here there are about 100 balloons in the air at the same time. The burners of the balloons roar above us. After a good hour, the spectacle is over, and silence returns. Now the sky belongs to the swallows and the two birds of prey circling in the thermals. Only one balloon remains in the distance, not wanting to take advantage of the magic of the sunrise.
We'll settle in here for a few days. We're glad to be off the road for a few days. And Jürgen wants to play around with some time-lapse and panorama shots. The weather, as it has been since we left home, is beautiful with clear blue skies and pleasant temperatures.
For two days now, they haven't launched, likely due to the weather. One day, we take a trip to Love Valley with its fairy chimneys. The path there leads through Göreme. Along the road, you can see numerous, even hundreds of rock-cut dwellings in the tuff stone, beautifully adorned with detailed facades. Indescribable. Ultimately, we return to our starting point since it seems to offer the best view of the balloons.
Heute Morgen sehen wir uns zum letzten Mal das Ballonballett an. Jürgen macht heute noch einmal ein Timelapse davon. Das von gestern und das Panorama mit der Drohne sind insgesamt gut geworden und werden bestimmt auch auf desertman.de zu sehen sein.
Als alle Ballone dann verschwunden sind, machen auch wir uns auf. Erst einmal geht es zurück über die Sandpiste, vorbei an den zahlreichen Weinstöcken zurück auf Asphalt und in das 40 Kilometer entfernte Derinkuyu, in dem eine unterirdische Stadt zu besichtigen ist. Derinkuyu gehört unter den über 30 entdeckten Untergrundstädten in Kappadokien mit zu den größten und bedeutendsten. Über Entstehungszeitraum (vor 4000 Jahren?) und Erbauern ist man sich unschlüssig. Auch, dass zwischen 3000 und 50000 Bewohner dort ansässig waren. Bisher ist nur zirka ein Viertel der Stadt wieder erschlossen.
Die Anlage geht über mehrere Etagen bis auf 55 Meter unter der Erde. Über extrem schmale Gänge geht es in gebückter Haltung bergab und später wieder bergauf. Jürgen hat mit seiner Körpergröße zu kämpfen und schafft den letzten Aufstieg nur auf allen Vieren. Das allgemeine Weiterkommen gestaltete sich insgesamt schwierig, sehr viele Besucher sich nur über wechselnde Einbahnwege sich fortbewegen konnten.
Nach dem Besuch fahren wir zielstrebig Richtung Van-See, wo wir uns mit Gabi und Stefan treffen werden. Sie sind schon kurz vor dem Treffpunkt. Für uns sind es noch 1100 Kilometer. Unser Navi hat die südliche Route als schnellste Route von drei möglichen über Adana gewählt. So kommen wir dem Mittelmeer nahe und die Strecke geht nördlich zur Syrien-Grenze.
Das deutsche und bulgarische Bier ist zur Neige gegangen und haben deshalb heute Efes nachgekauft. Das gab es ganz unproblematisch in einem dieser Straßenläden und nicht exklusiv in einem Alkoholgeschäft.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit fahren wir einen Parkplatz an. Wir essen noch im Restaurant. Das Auto steht wenn immer möglich direkt vor dem Lokal, um es im Blick zu haben. Hier sind es die Waschplätze, an dem nun auch Bummer seine Brause bekommt. Zum Abschied vom Wirt noch Rosenwasser in die Hände und wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen zum Übernachten weiter hinten.
This morning, we watch the hot air balloon ballet for the last time. Jürgen is making another timelapse of it today. The footage from yesterday, as well as the drone panorama, turned out well overall and will definitely be featured on desertman.de.
Once all the balloons have disappeared, we also set off. First, we head back on the dirt track, passing the numerous vineyards, back onto the asphalt road, and toward Derinkuyu, which is about 40 kilometers away. In Derinkuyu, there is an underground city to explore, one of the largest and most significant among the over 30 discovered underground cities in Cappadocia. There is uncertainty about its construction date (around 4000 years ago?) and the builders, as well as the fact that between 3,000 and 50,000 residents lived there. So far, only about a quarter of the city has been excavated.
The facility spans multiple levels and reaches a depth of 55 meters underground. You navigate through extremely narrow passages, sometimes crouching and later climbing back up. Jürgen struggles with his height and manages the final ascent on all fours. Moving around in general was challenging, as many visitors could only move along changing one-way paths.
After the visit, we head directly toward Lake Van, where we will meet up with Gabi and Stefan. They are already close to the meeting point, while we still have 1,100 kilometers to go. Our navigation system has chosen the southern route as the fastest of three options, passing through Adana. This brings us closer to the Mediterranean and takes us northward toward the Syrian border.
Our supply of German and Bulgarian beer has run out, so today we restocked with Efes, which was easily available at one of those street shops and not exclusively in a liquor store.
Just before nightfall, we pull into a parking lot. We have dinner at the restaurant. Whenever possible, we park the car right in front of the establishment to keep it in view. Here, they have facilities for washing, and Bummer also gets a shower. As a farewell gesture from the host, we are given rosewater to cleanse our hands, and then we find a quiet spot further back to spend the night.
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