Der nächste Stopp ist Tabriz, mit Teheran die größte Industrie-Metropole in Iran. Viele Jahrhunderte war sie die Hauptstadt des Iran. Teheran hingegen ist gerade einmal zweihundert Jahre alt. Zu alten Handelszeiten war sie mit ein Dreh- und Angelpunkt entlang der Seidenstraße. Der Besuch von Tabriz beschränkte sich bei uns allerdings auf einen kurzen Abstecher in den Bazar, der zudem das Zentrum des iranischen Teppichhandels ist. Mit Unterstützung der Touristeninformation namens Nasser Khan, schlossen wir noch eine Kfz-Versicherung ab: 60 Euro für einen Zeitraum von zwei Monaten.
The next stop is Tabriz, the largest industrial metropolis in Iran, alongside Tehran. For many centuries, Tabriz was the capital of Iran, while Tehran is just around two hundred years old. In ancient trade times, it was a pivotal point along the Silk Road. However, our visit to Tabriz was limited to a brief visit to the bazaar, which is also the center of Iranian carpet trading. With the assistance of the tourist information called Nasser Khan, we also secured vehicle insurance, costing 60 euros for a period of months.
Sechshundert Kilometer nach Teheran unser nächster Abschnitt, den wir auf zwei Tage veranschlagen, durchgehend Autobahn. Der zweite Tag war durch einen Zwischenfall geprägt, knapp 100 km vor Teheran. Bei Gabi und Stefans Sprinter brach der sog. Zentrale-Keilriemen-Spanner, als Folge: ein Weiterfahren ausgeschlossen. Über meinen Freund Vahid, den ich telefonisch erreichen konnte, wurde ein Abschleppdienst organisiert und das Fahrzeug zu einer Werkstatt gebracht. Kaum zu glauben, aber das neue Ersatzteil stand am nächsten Tag bereit zum Einbau. Ein ausgesprochen talentierter Mechaniker erledigte den nicht ganz einfachen Einbau mit Bravour. Der Preis des Ersatzteiles erzeugte allerdings einige Diskussionen. Vahid kontaktierte daraufhin zwei weitere Supplier, deren Preis sich deckten und verhandelte mit dem ursprünglichen Lieferanten auf deren Preis. Insgesamt auch nicht ganz günstig aber den Umständen entsprechend akzeptabel, mit Einbau 350 Dollar.
Our next leg of the journey, 600 kilometers to Tehran, was planned over two days, entirely on the highway. The second day was marked by an incident, about 100 kilometers before reaching Tehran. In Gabi and Stefan's Sprinter, the so-called central belt tensioner broke, rendering further driving impossible. With the help of my friend Vahid, whom I could reach by phone, we arranged for a tow truck to take the vehicle to a workshop. It's almost unbelievable, but the new replacement part was ready for installation the next day. A highly skilled mechanic successfully handled the somewhat complicated installation. However, the price of the spare part led to some discussions. Vahid then contacted two other suppliers whose prices matched and negotiated with the original supplier on their price. Overall, it wasn't cheap, but considering the circumstances, it was acceptable, with the installation costing 350 dollars.
Noch in am selben Tag fuhren wir zu dem Treffpunkt, den wir mit Kamran, einem alten Geschäftsfreund, vereinbarten. Ich wollte in Teheran soweit wie möglich alle meine alten Freunde treffen, insbesondere Ario. Die Fahrt quer durch Teheran, wir starteten so gegen 16 Uhr und die sich bis in die Nacht hinzog, war eine Attraktion für sich. Man muss es erlebt haben, Chaos pur, Verkehrsregeln existieren praktisch nicht und man muss höllisch aufpassen. Die Fahrt bei Dunkelheit entpuppte sich als eine weitere Steigerung. Am Treffpunkt angekommen und mit dem Glück, einen Parkplatz gefunden zu haben, erste Erleichterung. Vahid, der zufällig ganz in der Nähe wohnte und dem wir unseren Standort beschrieben, war nicht begeistert, „du stehst in der Nähe des Ministeriums für Information und das ist absolut nicht zu empfehlen. Ich komme vorbei und lotse dich zu einem gesicherten Parkplatz.“ Und das bedeutete eine weitere Stunde abenteuerlicher Fahrt durch Teheran. Der Parkplatz war perfekt. Als Krönung des Abends lud uns Vahid ins Persian Plaza, einem 5-Sterne Hotel, zum Essen ein. Im elften Stock des Hotels hatten wir eine fantastischen Ausblick über Teheran.
Den darauffolgenden Tag verbrachten wir mit klassischem Sightseeing unter Begleitung unseres Freundes Kamran. Wir besuchten das Carpet Museum of Iran und den Azadi Tower (Azadi= Frieden). Der Tower wurde noch zu Schahs Zeiten erbaut und gilt als Wahrzeichen von Teheran. Wenn auch nur zwei Highlights, die abenteuerlichen Taxifahrten durch Teheran verschlingen einen Großteil der Zeit. Freitag, dem offiziellen Wochenendtag, folgten wir den Einladungen von Kamran mit Familie zur Mittagszeit und Ario und Arya mit Familie für die Abendstunden. Wir erhielten wertvolle Informationen für die Weiterreise, Tipps zur katastrophalen Dieselversorgung - mit eine meiner größten Sorgen, und schwelgten zu Erinnerungen aus alten Zeiten. Von Karmans Sohn Bardia erhielten wir eine neue VPN-Installation, er hatte dafür noch einen Account von seinem kostenpflichtigen Abo frei. Internet ist immer wieder eine Herausforderung. Ja, und nicht zu vergessen die opulenten iranischen Gerichte wie Falafel, verschiedenste Sorten von Kebabs und dazu der geniale iranische Reis. Besonders beeindruckt haben mich die Zubereitung von Auberginen und gebratener Minze. Ein gelungener Tag.
Den letzten Tag in Teheran verbringen wir auf unserem Parkplatz mit Fotobearbeitung. Am Spätnachmittag kommt Vahid und wir betanken die Dieselbehälter auf dem Dach des MAN. Dazu fahren wir zu Vahids Freund der aus seinem Dieselvorrat 100 Liter abzweigt und Vahid hievte die Behälter auf das Dach. Diesel ist ein großes Problem im Moment und sehr schwer zu bekommen. In der Innenstadt von Teheran gibt es kaum oder gar keine Tankstellen für Diesel. Nun haben wir 470 Liter gebunkert für die Weiterfahrt nach Mashad, ca. 800 km. Einen Zwischenstopp haben wir noch geplant, aber davon später. Am Abend hat uns Vahid abermals zum Essen eingeladen, diesmal zusammen mit seiner Frau Nafiseh und seiner elfjährigen Tochter Helma, die ein sehr gutes Englisch spricht, besser als Papa. Es war eine tolle Zeit für uns in Teheran.
On the same day, we drove to the meeting point we had arranged with Kamran, an old business friend. I wanted to meet as many of my old friends in Tehran as possible, especially Ario. The drive through Tehran, which began around 4 p.m. and continued into the night, was an attraction in itself. It must be experienced, pure chaos where traffic rules practically do not exist, and one must be extremely cautious. Driving at night turned out to be an even greater challenge. Upon reaching the meeting point and miraculously finding a parking spot, we felt a sense of relief. Vahid, who happened to live nearby and to whom we had described our location, was not pleased and said, "You are near the Ministry of Information, and that is absolutely not recommended. I will come by and guide you to a secure parking spot." This meant another hour of adventurous driving through Tehran. The parking spot turned out to be perfect. As the highlight of the evening, Vahid invited us to the Persian Plaza, a 5-star hotel, for dinner. From the 11th floor of the hotel, we had a fantastic view of Tehran.
The following day, we spent time on classic sightseeing with our friend Kamran. We visited the Carpet Museum of Iran and the Azadi Tower (Azadi means "peace"). The tower was built during the time of the Shah and is considered a symbol of Tehran. While these were only two highlights, the adventurous taxi rides through Tehran consumed a significant portion of our time. On Friday, the official weekend day, we followed Kamran's invitations for lunch with his family and dinner with Ario and Aria and their families. We received valuable information for our onward journey, tips about the challenging diesel supply (one of my biggest concerns), and reminisced about old times. From Kamran's son, Bardia, we received a new VPN installation, as he had a spare account from his paid subscription. Internet access is always a challenge. And not to forget the sumptuous Iranian dishes, including various types of kebabs, falafel, and the remarkable Iranian rice. I was particularly impressed by the preparation of eggplants and fried mint. It was a memorable day.
Our last day in Tehran was spent on our parking lot, editing photos. In the late afternoon, Vahid came by, and we refilled the diesel tanks on the roof of the MAN. We drove to Vahid's friend, who diverted 100 liters from his diesel reserve, and Vahid hoisted the containers onto the roof. Diesel is a big problem at the moment and is very difficult to obtain. In the city center of Tehran, there are hardly any diesel refueling stations. Now we have stocked 470 liters for the continuation of our journey to Mashhad, approximately 800 kilometers away. We have one more planned stop along the way, but more on that later. In the evening, Vahid once again invited us to dinner, this time with his wife Nafiseh and their eleven-year-old daughter Helma, who speaks very good English, even better than her dad. It was a wonderful time for us in Tehran.
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