Ich habe ja schon einige Bilder gesehen und war entsprechend gespannt auf die Vulkane in Saudi. Wir hatten drei Anlaufstellen, und für jene die es genau wissen wollen, es war einmal der Jabal as Saqqariyat, dann der spektakuläre Vulkan Al-Wahba und die beiden nicht weniger spektakulären Vulkane Jabal Bayda und der weisse Vulkan. Die Zufahrten waren ebenfalls spektakulär hinsichtlich der Reifen unseres Bummer. Die Pisten führten uns über grobes, kohlschwarzes Basaltgestein zwischen erkalteten Lavaströmen und erzeugte oftmals einen schmerzverzerrten Gesichtsausdruck bei dem Gedanken an die Bereifung. Schrittgeschwindigkeit war meist Höchstgeschwindigkeit und das über Strecken von über 50 km. Das gesamte Gebiet war buchstäblich übersäht von kleinen Vulkankratern, insgesamt ein hochinteressantes, wenn auch anstrengendes Fahrerlebnis.
Die weit auseinander liegenden Vulkangebiete führten uns zudem über Jeddah und Medina. Beiden Städten erstatteten wir einen kurzen Besuch.
Jeddah, eine Hafenstadt am Roten Meer ist die Anlaufstation der Pilger für alle diejenigen, die von Afrika kommend mit dem Schiff anreisen, dementsprechend beobachteten wir immer wieder Pilger mit ihren traditionellen weissen Gewändern die mit Reisebussen ihren Weg nach Mekka nehmen. Mekka liegt in unmittelbarer Umgebung zu Jeddah und der Besuch ist allen Nicht-Muslimen verwehrt.
In Jeddah beschränkten wir uns auf den Besuch der Altstadt, die in einem sehr renovierungsbedürftigen, desolaten Zustand ist und folglich vielerorts einer Baustelle gleicht, ich schätze es auf ein Jahrhundertwerk.
Die Nacht verbrachten wir am Strand mitten in Jeddah und feierten am Abend mit den Locals das Fastenbrechen. Von überall her wurden wir dabei mit Essen versorgt - ein schönes Erlebnis.
Mittlerweile waren wir in dringender Not bezüglich unseres Gasvorrats und auf Grund von Ramadan hätten wir für die Befüllung unseres Gastanks mindestens drei Tage warten müssen. Hierzu bestellt man sich einen Versorgungs-LKW, wir hätten dies über ein Restaurant erledigen können, aber während Ramadan laufen die Uhren eben etwas langsamer. Blieb nur die Notlösung mittels Überströmens aus einer Gasflasche die überall erhältlich sind. Der Füllgrad über diese Methode ist natürlich sehr gering, aber für uns vorerst ausreichend.
Medina schenkten wir nur wenige Stunden, früher war auch Medina Nicht-Moslems verwehrt. Es war Freitag, wenig Verkehr und die meisten Menschen auf dem Weg in die Moschee, die auch für uns das Ziel war. Wir fanden einen nicht ganz legalen Parkplatz direkt an der Propheten-Moschee und mussten leider schnell feststellen: der Zutritt zur Moschee nur für Moslems. Zurück auf unserem Parkplatz empfing uns die Polizei, aber sie war gnädig und dirigierte uns rückwärts aus der Einbahnstraße, eine Weiterfahrt in die vorgegebene Richtung war auf Grund einer Höhenbeschränkung nicht möglich.
Schnell waren wir wieder aus der Stadt und auf dem Weg zu den Vulkanen.
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