Casablanca und Marakesch

Gestern sind wir noch ein ganzes Stück weitergefahren. 300 Kilometer auf der Autobahn an der Küste entlang bis Casablanca. Vorbei ging es auf langer Strecke an unterschiedlichen Gewächshäusern. Auf den Märkten sieht man häufig Bananen. Man wundert sich über die exotische Frucht neben den Produkten aus dem heimischen Anbau. Doch hier nach den kleineren Foliendächern entdecken wir in den grösseren Gewächshäusern unter Folien Bananenstauden.
Obwohl Marokko bisher ein gutes Tankstellennetz bewies, mussten wir die Autobahn zum Tanken dann doch verlassen. Ein Mal versuchten wir auch unser Glück in Kanitra für ein Mittagessen. Grillhähnchen mit Parkplatz vor dem Lokal war nicht aufzutreiben.
In Casablanca angekommen haben wir einen bezahlten Parkplatz unweit der Hassan II-Moschee, um gleich morgen Früh an einer der Führungen für Nicht-Muslime teilzunehmen.
Die Hassan II ist eine der grössten Moscheen der Welt. Sie wurde zwischen 1986 und 1993 erbaut. Benannt wurde sie nach dem König Hassan II. In der 20.000 Quadratmeter grossen Gebetshalle finden bis zu 25.000 Menschan Platz. Die Besonderheit ist das sich automatisch öffnendes Dach. Mit zirka 200 Metern Höhe ist es das zweithöchste Minarett der Welt. Höher ist nur noch das Minarett der Grossen Moschee in Algier.
Gegen Mittag machen wir uns erneut auf. Heute geht es noch nach Marrakesch. Wir verlassen die Küste Richtung Süden. Auf Höhe von Settat verlassen wir die Autobahn, um auch das Leben in Marokko besser einfangen zu können. Strassenhändler verkaufen hier überwiegend Töpferwaren, wie Töpfe und Tajines. Am Strassenrand hüten Schafhirten ihre Herden. Es sind noch weit mehr Pferde-/Eselgespanne unterwegs als in meiner Vorstellung. In einem kleinen Ort ist reges Treiben rund um einen Händlermarkt. Weitere kleine Dörfchen weiter - wir finden keine Brathähnchen - qualmt und dampft es an einem Grillstand, wo wir auch Koftscha - Lammbällchen auf Zwiebeln und Tomaten vom Grill - zu Mittag essen. Je näher wir Marrakesch kommen, umso deutlicher zeichnet sich das Atlasgebirge aus dem Dunst ab.
Trotz der 4 Millionen Einwohner Casablancas und der Millionenstadt Marrakesch ist der Verkehr recht überschaubar und nicht besonders aufregend. Wie immer in Grossstädten versuchen wir unser Fahrzeug so sicher wie möglich zu parken. So entscheiden wir uns für einen "Campingplatz" nahe des Djemaa el Fna, dem Platz der Geschichtenerzähler, Schlangenbeschwörer, Affenhalter und Gaukler. Von dem Parkplatz aus kann man schon ein leises Trommeln hören. Man muss nur den Massen folgen, vorbei an den Pferdekutschen und man steht mitten am Platz. Es herrscht quirliges Treiben vor. Man sollte tunlichst vermeiden einen der Akteure zu fotografieren, da es nahezu niemanden gibt, der sich ohne Bezahlung ablichten lässt. Die Schlangenbeschwörer zum Beispiel warten mit 200 Dirham (20 EUR) Honorar auf.
Ich bin sehr glücklich über den Besuch des Djemaa el Fna - den mystischen Glanz vergangener Zeiten findet man wohl aber nicht mehr.