Foggaras

02. März 2023
Text: Birgit Funk

Theoretisch waren wir schon auf dem richtigen Track zu unserem nächsten Ziel. Die ausgewählte Piste verbindet Jebel Mudawwar mit den Foggaras. Um das Angebot einer Kleinstadt für unsere Sonderwünsche noch zu nutzen, waren wir vormittags dann doch noch in Rissani zum Einkaufen und bei der Bank. Hier wäre auch noch ein grosser Souk für weitere Besorgungen. Sogar Heuballen werden in grossen Mengen angeboten. Nochmals also führt uns der Track vorbei am Jebel und weiter nördlich Richtung Jorf.

 

Die Foggaras, Rhettara, Khettara oder Qanat, wie sich auch heissen, sind unterirdische Bewässerungskanäle zur Bewirtschaftung der Felder über eine weite Distanz, etliche Meter tief im Erdreich. An der Oberfläche sieht man den kegelförmig aufgeschichteten Aushub in kleinen Abständen bis zur nächsten Oase aufgereiht. Dies kann sich über bis zu 50 Kilometern lang hinziehen. Das Loch in der Mitte des Kegels, über den der Aushub an die Oberfläche geschafft wurde, dient später als Revisionsschacht zur Wartung. Regelmässig musste der Kanal von Schlamm bereinigt werden. Bis in die 1970er Jahre wurden die Foggaras fortwährend genutzt. Heute liegen sie überwiegend trocken, nachdem das Grundwasser abgesunken ist. Diese aufwändigen Anlagen in mehreren Gebieten Marokkos wurden im 12./14. Jahrhundert vom Iran über Ägypten aus adaptiert und hauptsächlich durch Sklavenarbeit realisiert. Die jüngeren Foggaras sind um die 300 Jahre alt. Vor uns liegen drei Stränge. Insgesamt sind es entlang des Tracks und der Strasse aber deutlich mehr.

Häufiger im Land sieht man die Sandstopper aus geflochtenen Palmwedeln installiert.

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